2008


Geinsheim Sankt Peter und Paul

 


Die Orgel in St. Peter und Paul in Geinsheim

Die ursprüngliche Orgel wurde 1903 von den Gebrüdern Link aus Giengen/Brenz als Opus 386 gebaut. Es war ein solide gebautes pneumatisches Werk mit zwei Manualen und 26 klingenden Registern.

Von 1959-1963 wurde die Nordfassade der Kirche saniert, die Orgel dabei ausgebaut. Anschließend erfolgte der erste größere Umbau der Link-Orgel. Das Gehäuse wurde beseitigt, neuer freistehender elektrischer Spieltisch, die Windladen wurden mit elektrischen Magneten angesteuert, neue Prospektpfeifen in der heute noch bestehenden Anordnung eingebaut, ein drittes Manual als Rückpositiv in die Brüstung gestellt. Beim nächsten Umbau 1988/89 wurden die alten Windladen von Link durch Schleifladen ersetzt. Doch schon 10 Jahre später hören wir von ersten Überlegungen zur Instandsetzung. Die Vorschläge reichten von einer einfachen Instandsetzung bis zum vollständigen Neubau der Orgel. Das war die Ausgangslage 2007.

Da ein Neubau aus finanziellen Gründen nicht in Frage kam, galt es ein schlüssiges Gesamtkonzept zu erarbeiten, das sowohl in technischer, wie auch in klanglicher Hinsicht Bestand für die nächsten Jahrzehnte haben sollte.
Wichtiger Bestandteil der Umbauarbeiten war eine komplette Neuordnung der technischen Anlage. So wurden neue Windladen für Haupt- und Schwellwerk geliefert. Der neue nun links angeordnete Schwellkasten bekam ausreichend Höhe und Breite um die großen 8'-Register ungekröpft unterzubringen. Die unzuverlässige pneumatische Registersteuerung der Windladen im Hauptgehäuse wurde auf elektrische Funktion mit Registerzugmagneten umgestellt. Die komplette elektrische Verkabelung zwischen Spieltisch und Hauptgehäuse wurde erneuert.
Die Klanggestaltung lehnt sich an der Linkorgel von 1903 an. So wurden sämtliche erhaltene Linkregister in das neue Konzept integriert und um Gebrauchtregister der gleichen Epoche ergänzt. Die Register Krummhorn 8', Trompete 8' und Gamba 8' wurden neu geliefert.
So wurde mit flexiblen Überlegungen aller Beteiligten und tatkräftigem Einsatz der Orgelbauer, örtlichen Handwerkern und Helfern ein überzeugendes Konzept umgesetzt, das über viele Jahre zum Lob und Ehre Gottes beitragen wird.

Disposition

I. Manual, Hauptwerk
01. Prinzipal 16'
02. Bourdon 16'
03. Prinzipal 8'
04. Gemshorn 8'
05. Gamba 8'
06. Oktave 4'
07. Pommer 4'
08. Quinte 2 2/3'
09. Superoktave 2'
10. Mixtur 4f. 2'
11. Trompete 8'
 
II. Manual, Schwellwerk
12. Bourdon 16'
13. Geigenprinzipal 8'
14. Holzflöte 8'
15. Salicional 8'
16. Vox coelestis 8'
17. Prinzipal 4'
18. Traversflöte 4'
19. Nasard 2 2/3'
20. Feldflöte 2'
21. Terz 1 3/5'
22. Mixtur 4f. 2 2/3'
23. Oboe 8'
Tremulant
 
III. Manual, Rückpositiv
24. Lieblich Gedackt 8'
25. Praestant 4'
26. Oktave 2'
27. Quinte 1 1/3'
28. Zimbel 3f. 1'
29. Krummhorn 8'
Tremulant
 
Pedalwerk
30. Prinzipalbass 16'
31. Subbass 16'
32. Bourdon 16'
33. Quintbass 10 2/3'
34. Oktavbass 8'
35. Gedacktbass 8'
36. Cellobass 8'
37. Choralbass 4'
38. Posaune 16'
39. Trompetbass 8'
40. Klarine 4'
 
Koppeln:
II/I, III/I, I/P, II/P, III/P
Crescendowalze
2 Freie Kombinationen