Zwillingsladen nach Dom Bedos
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So hatten wir schon vor über 35 Jahren
Zwillings-Schleifladen nach Dom Bedos gebaut, die kaum
größere Ladenlängen benötigten als einfache
Schleifladen. Das ergab kompakt gebaute Kleinorgeln, die
wenig Platz beanspruchten. Bei Dom Bedos kann man
nachlesen, wie die Teilungen anzulegen sind. So macht er
den Vorschlag, bei einer Zwillingslade mit zwei Manualen
die Teilungen der beiden Manualwerke gegenseitig zu
verschränken, d.h. wenn die C-Seite des ersten Manuals
links beginnt, so steht die C-Seite des anderen Manuals
auf der rechten Seite. Damit wäre die klangliche
Selbständigkeit jedes Werks besser gewahrt.
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Dom Bedos Nr. 681+684+685 |
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Vorabzüge
Da bei den Zwillingsladen zwischen den Kanzellen des
einen Manuals immer eine Kanzelle des anderen Manuals
lag, waren die Bohrungen in der Schleife stets durch
einen Zwischenraum getrennt. Hier konnte man sehr gut
eine Schleife in drei Stellungen verschieben, die zur
Einrichtung eines Vorabzugs notwendig ist. Wenn man bei
einem mehrchörigen Register, etwa einer Mixtur oder
einem Sesquialter, für jede Pfeife eine eigene Bohrung
in die Schleife setzt, kann man durch eine zusätzliche
Reihe von Einzelbohrungen in der dritten
Schleifenstellung eine einzelne Reihe aus dem
mehrchörigen Register separat registrieren. Also: - Aus
- Einzelreihe ein - Gesamtregister ein - . So kann man
etwa eine Quinte 1 1/3' oder eine Oktave 2' aus der
Mixtur gewinnen, einen Nazard 2 2/3' aus dem Sesquialter
u.a. An Mehrkosten entstehen nur die zusätzliche Reihe
von Bohrungen in der Schleife und eine Arretierung der
Schleife für die Mittelstellung. Die Einzelbohrungen bei
Mixturen und anderen mehrchörigen Registern haben noch
den Vorteil, dass jede Pfeife separaten Wind aus der
Kanzelle erhält und eine stabile Stimmung hält,
unabhängig von den übrigen Pfeifen des Chors. Wird eine
Pfeife der Mixtur herausgestellt, bleiben die übrigen
Pfeifen noch exakt gestimmt, was bei gemeinsamem Wind
aus einem Schleifenloch nicht der Fall ist.
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a.Schleife geschlossen
b. Erster Chor offen
c. Alle drei Chöre offen |
Die Spielanlage mit einarmigen Tasten
Zu diesen Windladen wurden dann Spielanlagen mit
einarmigen Tasten vorgesehen. Die Tasten sind hinten
geachst und hängen mit ihrem Gewicht an der (sogenannten
hängenden) Traktur. Dadurch hat die Traktur schon eine
gewisse Vorspannung. Abstrakten, Winkel und Wellen
stehen durch das Gewicht der Tasten schon unter einem
leichten Druck, die Mechanik ist bereits gespannt und
muss nicht durch die erste Tastenbewegung erst gespannt
werden. Das ist das Prinzip der klassischen Traktur, im
Französischen als "mecanique suspendue" bekannt.
Durch die geradlinige Trakturführung ohne Umkehrungen
ist diese Art der Mechanik sehr direkt zu spielen und
repetiert sehr schnell. Die elegante Spielart wird noch
dadurch unterstützt, dass bei einarmigen Tasten die
Mechanik etwa in der Mitte der Taste angehängt ist, also
nur etwa 5 mm Gang an der Taste macht. Damit gehen die
Ventile in der Schleiflade nur wenig auf und liegen im
Sog des Windes. Bei der Berechnung der Ventilaufgänge
der Nachkriegsorgeln hatte man Sorge, dass nicht
genügend Wind in die Kanzellen strömen könnte. Die
Ventilaufgänge wurden daher recht groß bemessen. Das
bewirkte, dass die Ventile nach der Öffnung außerhalb
der Windströmung lagen und durch den Sog des Windes
nicht berührt wurden. Die Ventile mussten also allein
durch die Federkraft der Ventilfeder zurückgezogen
werden, bis das Ventil letztendlich vom Sog erfasst und
angezogen wurde. Der Vorteil der "mecanique suspendue"
liegt also nicht nur in der direkten Verbindung zwischen
Taste und Ventil ohne Umkehrung der Richtung der
Traktur, sondern auch durch den geringen
Ventilaufgang, so dass die Ventile noch im Sog der
Windströmung liegen und sofort zugehen, sobald man
mit der Kraft des Fingers nachlässt, der die Taste
drückt. Vielmehr wird der Finger bei der ersten
Entlastung eben durch den Sog des Windes zusammen mit
der Taste hochgedrückt.
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Schiebekoppel
und in die Windlade einspielende Pedalkoppel
Die hängende Traktur mit einarmigen Tasten hat
natürlich auch einen Nachteil gegenüber der
üblichen zweiarmigen Spielanlage: Die
Koppelanlage wird komplizierter. In der
klassischen Orgel wurde als Manualkoppel eine
Schiebekoppel verwendet. Statt einer
Pedalkoppel, die über Koppelwippen in die
Traktur des Manuals einspielt, wurden eigene
Ventile für das Pedal in die Manuallade
eingesetzt. Von Johann Andreas Silbermann gibt
es sogar eine Einrichtung, bei der das Pedal ins
Manual über eigene Kanzellen und Ventile
einspielt, aber nicht alle Register, sondern nur
die im Pedal brauchbaren Register koppeln kann.* So
bleiben etwa die Mixtur und kleinfüßige Stimmen
am hinteren Ladenende außerhalb der im Pedal
spielbaren Register, während die Trompete 8' im
Pedal wichtig ist und gekoppelt werden kann.
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* Festschrift 850 Jahre St.
Märgen, 1968 Pater A. Hohn: Die
Silbermannorgel von St. Märgen S. 131 ff.
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Wechselschleifen
Alle diese Einrichtungen haben wir
selbstverständlich seit Jahrzehnten in unseren
Orgeln verwendet. Wenn man die zuletzt genannte
Pedalkoppel von J.A.Silbermann kennt, ist es nur
noch ein kleiner Schritt, diese Koppel so
einzurichten, dass man jedes einzelne Register
aus dem Manual in das Pedal wie eine Pedalkoppel
übertragen kann. Das ist das neue Prinzip der
Wechselschleife, das wir Anfang der 70er
Jahre entwickelt haben. Nachträglich haben wir
feststellen müssen, dass es dieses Prinzip schon
im alten deutschen Orgelbau gegeben hatte. Siehe
bei Praetorius.*
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* Praetorius SYNTAGMA MUSICUM
II De Organographia 1619, Seite 190+199+200
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Querschnitt
a. Schleife geschlossen
b. Schleife für Manual offen
c. Schleife für Pedal
offen
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Voraussetzungen für
Wechselschleifen
Die Voraussetzung für die Wechselschleifen sind
Zwillingsladen zweier Werke. Dann kann man
Wechselschleifen etwa zwischen Manual und Pedal
(mit 56 + 30 Kanzellen) oder zwischen Manual I
und Manual II (56 + 56 Kanzellen) einplanen. Die
ersten Orgeln mit derartigen Einrichtungen
bauten wir mit einzelnen Schleifen, die in drei
Stellungen verschoben werden konnten: - Aus -
Register ein im Manual - Register ein im Pedal -
Hierbei musste die Ladenteilung so ausgelegt
werden, dass die größten Bohrungen der
Wechselschleifen in drei Stellungen überschoben
werden konnten. Das ergab relativ große
Windladenlängen. Die Ausstellung der Schleifen
wird am besten in die Mitte gelegt, so dass die
beiden Registerschaltungen als Schieber nach
rechts oder links mit Anschlag festliegen.
Seit etlichen Jahren verwenden wir als
Wechselschleifen doppelte Schleifen mit
doppelter Registratur, so dass die zu ziehenden
Register jeweils im einen oder anderen Werk
vorhanden sind. Die gleichnamigen Register
schalten sich gegenseitig aus. Wenn man also die
Züge der "Wechselschleifen" so nebeneinander
legt, dass man die Bewegungen beim Registrieren
sieht, kann man keinen Fehler machen.
Zur technischen Einrichtung dieser
Wechselschleifen gehört außer einer
Zwillingslade und den doppelten Schleifen für
das eine und das andere Werk im Stock eine
Verführung pro Ton von der Bohrung des einen
Werks über die Pfeife zur Bohrung des anderen
Werks. Es ist sehr darauf zu achten, dass die
Pfeife ihren Wind von beiden Seiten in der
gleichen Qualität bekommt. Es muss der gleiche
Winddruck herrschen, die Verführungen im Stock
müssen möglichst gleich lang sein und gute
Windführung ohne Ecken und Kanten gewährleistet
sein. Besondere Vorsicht muss bei kleinen
Pfeifen in der Verführung beobachtet werden. Je
geringer die Windströmung zur Pfeife ist, desto
genauer muss die Verführung ausgeführt werden.
Deshalb möchten wir Wechselschleifen bei kleinen
Manualregistern möglichst vermeiden. Auch bei
manchen Zungenregistern kann es Schwierigkeiten
in der Stimmhaltung geben, die nachträglich
meist nicht mehr zu korrigieren ist.
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Täuschen
Wechselschleifen eine größere Orgel vor?
Wegen dieser Wechselschleifen sind wir oft von
Puristen angeschwärzt worden, wir wollten damit
mehr Register verkaufen, als wirklich vorhanden
sind. In Angeboten haben wir stets statt der
Wechselschleifen nur die klingenden Register
nummeriert. Eine Disposition muss auch so
aufgestellt sein, dass für die Größe der Kirche
die klingenden Register ausreichen. Die
Wechselschleifen sind nur dazu vorhanden, das
klingende Material vielseitiger auszunutzen.
Das gilt in erster Linie für das Pedalwerk. Wenn
an der Zahl der Register gespart werden muss,
ist das Pedal mit 16' + 8' so auszustatten, dass
es ohne Koppel selbständig zum ganzen Werk
passt. Will man ein Pedaltrio spielen, fehlen
dazu natürlich die zarteren Begleitstimmen. Oder
ein cantus firmus soll registriert werden. Diese
kann man sich über Wechselschleifen aus einem
Manual borgen, ohne eine Pedalkoppel benutzen zu
müssen, die dann das ganze Manualwerk in der
Registrierung festlegt. Wechselschleifen sind
in diesem Fall Pedalkoppeln zu einzelnen
Registern, die es sonst in keiner anderen Orgel
gibt.
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Auch
Drillingsladen sind möglich
In der gleichen Bauart lassen sich auch
Drillingsladen bauen, wobei zwei Manuale und das
Pedalwerk auf einer gemeinsamen Lade stehen und
Wechselschleifen sowohl vom einen Manual ins
andere Manual, als auch von jedem Manual ins
Pedal ermöglichen.
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Historische Stimmungen
Seit etwa 40 Jahren beschäftigen wir uns mit
historischen Stimmungen in Orgeln. Wir haben
viele Versuche gemacht, alte Bücher und
Stimmanweisungen studiert. Wir sind an alte
Orgeln gekommen, die noch Reste ihrer
historischen Stimmung erhalten hatten, so dass
wir diese abnehmen und rekonstruieren konnten.
Wir haben reiche Erfahrungen mit historischen
Stimmungen sammeln können und beraten Sie gern,
welche Art der Temperatur für einen vorliegenden
Bedarf in Frage kommen kann. Wir sind auch in
der Lage, Temperaturberechnungen für spezielle
Fälle vorzunehmen und auszuführen.
Am Beispiel
"Torgau"
soll dies verdeutlicht werden.
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Die "BAROCK -
plus - ROMANTIK - Orgel"
Mit dem Sachverständigen der Evang. Landeskirche
in Baden, Herrn Dr. Martin Kares*, haben wir ein
Kleinorgelprojekt entwickelt, das anlässlich
der Kleinorgelausstellung in Bad Herrenalb im
Jahr 1998 vorgestellt wurde. Das Besondere an
diesem Orgelwerk liegt nicht in seiner Größe (7
Register), sondern in seiner Vielseitigkeit. Es
ist in zwei Klangebenen zu spielen. In der
sogenannten "Barockebene" spielt sie mit 6
Manualregistern, wobei 1 x 8' und 3 x 4' neben
2' und Mixtur zu registrieren sind, außerdem
Subbass 16'. In der Klangebene "Romantik" wird
das Instrument eine Oktave tiefer gespielt, also
im Manual mit 1 x 16' und 3 x 8' + 4' und
Mixtur, zusätzlich Subbass 16'. Es sind auch
beide Klangebenen zusammen zu spielen. Das
Instrument klingt kräftig genug für eine
mittelgroße Kirche. Der Platzbedarf ist gering:
ca. 1,65 m breit, ca. 2,90 m hoch und ca. 0,90 m
tief ohne Klaviaturen, Gesamttiefe mit Pedal und
Orgelbank ca. 1,70 m.
Durch konsequenten Einsatz einer besonderen
Einrichtung ist es möglich, alle Register
doppelt zu verwenden, ohne die Zahl der Pfeifen
zu vergrößern. Die tiefe Oktave jedes Registers
hat dabei keine eigenen Pfeifen, sondern
entlehnt sie von Nachbarregistern.
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* Martin Kares ,Kleinorgeln
S. 40
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Die Doppel- und
Tripelpfeifen
Jede Blockflöte kann über die Grifflöcher
verschieden hohe Töne anspielen. Bei Orgeln
werden die Pfeifen grundsätzlich nur jeweils für
einen Ton gebaut und klingend gemacht.
Theoretisch wäre es natürlich ebenfalls möglich,
neben dem Hauptton noch weitere Töne über
Grifflöcher anspielen zu lassen. Diese
Grifflöcher aber mit entsprechenden Ventilen und
Mechaniken an den Pfeifen anzubringen, ist aber
wesentlich aufwendiger als einzelne Pfeifen zu
bauen.
Wir haben aus dem Nachlass der Firma Schwenkedel
in Strasbourg vier Holzpfeifen bekommen, die
eine solche Einrichtung besaßen, so dass jede
Pfeife in drei verschiedenen Tonhöhen klingen
konnten. Die vier Pfeifen gehörten zu einem
Subbass 16' von C-H, sind also sehr Platz
sparend unterzubringen.
In der Zwischenzeit wissen wir auch, woher diese
Pfeifen stammen. Sie wurden von der Firma Louis
Debierre in Nantes gebaut, die wohl auch dieses
Bauprinzip entwickelt hatte. Es gibt noch eine
Reihe von Orgeln, in denen solche Pfeifen
eingebaut sind, sowohl mit gedackten als auch
offenen Pfeifen. Es ist selbstverständlich, dass
es sich stets um große Pfeifen handelt, die
aufwendig zu bauen sind und viel Platz brauchen.
Durch die doppelte oder dreifache Tonentwicklung
macht sich der Aufwand bezahlt, der geringe
Platzbedarf ist ein Nebeneffekt dieser Bauart,
der gerade beim Kleinorgelbau wichtig ist.
Debierre Tripeltonpfeife
linkes Ventil offen, rechtes Ventil geschlossen
Wie funktioniert eine solche Pfeife? Bei der
offenen Bauart muss an der richtigen Stelle eine
Öffnung in der Körperwand sein, vergleichbar
einer Blockflöte mit Grifflöchern. Das
"Griffloch" der Holzpfeife muss von außen durch
ein Ventil geschlossen werden. Wird dieses
Ventil geöffnet, erklingt die Pfeife einen
Halbton höher. Durch eine weitere Öffnung an der
richtigen Stelle klingt sie einen weiteren
Halbton höher. Bei drei Tönen pro Pfeife erhält
sie über drei Holzfüße von drei Seiten Wind, die
unter dem Vorschlag durch Rückschlagklappen
gegenseitig abgeschirmt sind. Diese
Windzuführungen stehen mit den Ventilklappen im
oberen Bereich des Pfeifenkörpers pneumatisch in
Verbindung. Es klingen jeweils die Töne C + C# +
D
miteinander, und D# + E + F
- - F# +
G + G# - - -
A + B + H.
Da es bei den tiefen Tönen normalerweise nie
vorkommt, dass C + C#
oder auch C + D gleichzeitig gespielt werden,
ist die mehrfache Verwendung der gleichen
Pfeifen durchaus möglich.
Wie funktioniert dieses System bei gedeckten
Pfeifen? Die zwei Nebentöne werden erzeugt durch
entsprechende Öffnungen, die mit Rohren nach
innen geführt werden. Es klingt also die Pfeife
mit dem Normalton als reines Gedackt, der erste
Nebenton klingt als Rohrflöte mit längerem Rohr,
der zweite Nebenton klingt als Rohrflöte mit
kürzerem Rohr.
Dieses Prinzip haben wir bereits mehrere Male in
der Praxis mit sehr gutem Erfolg verwendet und
werden es überall da verwenden, wo die
Platzverhältnisse nur einen ganzen engen Aufbau
zulassen. In der "Barock-plus-Romantik-Orgel"
haben wir den Subbass 16' mit 6 Pfeifen von C-H
an der Rückseite der Orgel hängen.
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Zungenregister,
die sich mit den Labialpfeifen in der Tonhöhe
verändern
Im Orgelbau war von jeher die Diskrepanz
zwischen der Stimmung der Zungenregister und der
Stimmung der Labialpfeifen problematisch. Änderte sich die Temperatur in der Kirche,
mussten die Zungenregister nachgestimmt werden.
Das Problem lag weniger bei den Zungenregistern,
denn durch die Temperaturänderungen waren in
erster Linie die Labialpfeifen betroffen. Nur
weil die Zungenregister in der Minderzahl
vorhanden sind, wurden diese nachgestimmt. Das
Problem ist überall bekannt.
Wir machen im Augenblick Versuche mit
Zungenregistern, die nicht an den Zungen,
sondern an deren Bechern gestimmt werden. Da die
Tonhöhe einer Pfeife von der schwingenden Luft
in den Pfeifenkörpern bzw.in den Schallbechern
abhängig ist, können diese Zungentöne am Becher
gestimmt werden, sind also genauso von der
schwingenden Luftsäule abhängig wie die
Labialpfeifen. Infolgedessen sind das dann
Register, die sich in der Stimmhaltung nicht von
Labialpfeifen mehr unterscheiden. Das lästige
Nachstimmen der Zungenregister bei
Witterungsänderung entfällt. Wir hoffen, Ihnen
in Kürze mehr darüber berichten zu können.
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